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Von einem Magengeschwür sind deutschlandweit jährlich etwa 30–40.000 Menschen betroffen und etwa 10 % der Deutschen wird mind. 1x im Leben ein Geschwür im Magen oder auch im Zwölffingerdarm entwickeln.
Was ist eigentlich ein Magengeschwür und wie entsteht es?
Bei einem Magengeschwür kommt es zu Schleimhautdefekten, den sog. Ulcera. Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang von der gastroduodenalen Ulkuskrankheit. Wenn man sich so ein Magengeschwür bei einer Magenspiegelung anschaut, erkennt man es als gerötete und manchmal sogar blutige Einbuchtung an der Oberfläche der Magenschleimhaut. Am häufigsten entwickeln sie sich im unteren Bereich des Magens. Anfangs betrifft das Geschwür eher die oberflächliche Schleimhaut, bei Nicht-Behandlung kann es aber in tiefere Gewebe der Magenwand vordringen und bis zur Muskelschicht gelangen. Oft ist es die Folge einer vorangegangenen Entzündung.

Typische Ursachen für Magengeschwür
Sehr oft wird eine Gastritis und damit dann auch ein Magenulkus ausgelöst durch ein Bakterium namens Helicobacter pylori. Man spricht dann von einer sog. HP-positiven Ulkuskrankheit. Es gibt daneben aber auch noch einige Risikofaktoren für die Entstehung der sog. HP-negativen Form, und zwar v. a. die Einnahme von NSAR, also z. B. Ibuprofen oder Diclofenac. Mitunter können diese Medikamente das Risiko für ein Geschwür um das 5-fache erhöhen, in Kombination mit Glucocorticoiden sogar um das 10–15-fache! Und neben den NSAR gibt es natürlich noch einige weitere Risikofaktoren für Magengeschwüre, darunter die klassischen Übeltäter 1) Rauchen und 2) Alkohol, aber z. B. auch 3) SSRI, also bestimmte Antidepressiva, 4) ein Alter von über 65 Jahren, 5) chronische Niereninsuffizienz, 6) chronische Magenschleimhautentzündungen oder auch 7) psychische Belastungen wie z. B. Stress.

So wird ein Magengeschwür behandelt
Tatsächlich heilen Magengeschwüre manchmal ohne Behandlung innerhalb von 2–3 Monaten aus. Hört sich erstmal super an, aber: Bei unbehandelten Patienten liegt die Rückfallquote bei 40–80 %. Mit modernen Medikamenten hat man es mittlerweile geschafft, die Heilung auf ca. 1–3 Wochen zu verkürzen und auch diese sehr hohe Rückfallrate zu senken. Die Behandlung des Magengeschwürs richtet sich natürlich wie bei den meisten anderen Erkrankungen nach dem individuellen Krankheitsbild. Das heißt, dass schwache Beschwerden z. B. schon mit Allgemeinmaßnahmen ausreichend behandelt werden können. Ein Umstieg auf magenfreundliche, gut verträgliche Kost sowie der Verzicht auf Alkohol, Zigaretten und viel Kaffee können schon helfen. Es gibt auch nicht-verschreibungspflichtige Medikamente, sog. Antazida, die säurehemmend und -bindend wirken und mit denen sich Schmerzen lindern lassen. Aber, und das ist jetzt wichtig: Wenn sich mit diesen Möglichkeiten zur Selbstbehandlung nicht innerhalb einiger Tage die Beschwerden verabschieden oder diese sich sogar verschlimmern, lassen sich andere Medikamente kaum vermeiden. Diese werden dann aber natürlich abhängig von der Ursache ausgewählt.

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